AirDrop ist eine der nützlichsten und praktischsten Funktionen im gesamten Apple Ökosystem. Denn mit AirDrop kann man Dateien wie Fotos, Videos, Dokumente, Kontakte oder auch Links zu Webseiten extrem schnell und einfach drahtlos und ohne Internetverbindung zwischen verschiedenen Apple-Geräten übertragen. Dafür muss man lediglich beide Geräte nebeneinanderhalten und auf das AirDrop-Symbol tippen. Das wars! In diesem Büro-Kaizen-Artikel erfahren Sie alles, was Sie über AirDrop wissen müssen. Wie es funktioniert, welche Geräte das Feature unterstützen, wie Sie es einrichten, aktivieren und nutzen, wo Sie den Speicherort der empfangenen Dateien finden und wie Sie mögliche Probleme beheben können.
Inhaltsverzeichnis
Definition: Was ist AirDrop und wie funktioniert das? (Einfach erklärt)
AirDrop ist eine hauseigene File-Sharing-Funktion von Apple, die einen extrem einfachen und schnellen drahtlosen Sofort-Austausch von Dateien zwischen verschiedenen Apple-Geräten ermöglicht. Zum Beispiel, um Fotos, Videos, Dokumente, Musik-Dateien, Kontakte oder einen Webseitenlink direkt, ohne Internetverbindung und ohne das Öffnen einer E-Mail, einer Messenger-Nachricht oder eines Cloud-Speichers zwischen einem Mac, MacBook, iPad oder iPhone zu übertragen. |
- Bei der AirDrop-Funktion handelt es sich um einen sogenannten Ad-hoc-Dienst für das File-Sharing. Das heißt, die beiden Apple-Geräte erstellen eigenständig eine temporäre, lokale WLAN-Verbindung zwischen sich, um die Dateien dann drahtlos direkt zwischen sich zu übertragen.
- Dafür benötigt AirDrop keine bestehende Internetverbindung oder Mobilfunknetz, kein externes WLAN-Netz, keinen Router und keine LAN- oder Wi-Fi-Verbindung. Die beiden Geräte sind quasi selbst ihre eigene WLAN-Basisstation und benötigen keine weitere Hardware.
- Es handelt sich somit um eine Peer-to-Peer, also Rechner-zu-Rechner-Verbindung, die die WLAN-Fähigkeit der Geräte als Schnittstelle für die Dateiübertragung nutzt. Daher funktioniert diese Technik theoretisch auch mitten in der Wüste, in den Bergen, im Zug, auf hoher See oder tief in einem Bergwerk – solange sich beide Geräte in maximal neun Metern Abstand zueinander befinden.
- Für die Herstellung der direkten Ad-hoc-/Peer-to-Peer-WLAN-Verbindung zwischen den beiden Devices wird initial Bluetooth genutzt.
Welche Geräte können alles die AirDrop-Funktion nutzen?
AirDrop ist eine proprietäre, hauseigene Funktion, die Apple für seine eigene Gerätefamilie entwickelt hat. „Proprietär“ bedeutet, dass es eine herstellerspezifische, also Apple-eigene Entwicklung ist, die nicht mit ähnlichen Technologien anderer Hersteller kompatibel ist und nur innerhalb des Apple-Ökosystems zwischen macOS- und iOS-Geräten funktioniert. AirDrop gibt es somit ausschließlich nur für Mac, MacBook, iPhone und iPad. Ab den Betriebssystemversionen Mac OS X 10.11 (2011) und iOS 7 (2013) und neuer ist die Anwendung auf allen Apple-Geräten verfügbar.
- Tipp: Falls Sie Daten plattformübergreifend Ad-hoc und drahtlos zwischen einem Apple-Gerät und einem Windows- oder Android-Gerät (z.B. einem Smartphone von Samsung, Huawei oder Xiaomi) austauschen wollen, benötigen Sie somit eine mit allen Betriebssystemen kompatible AirDrop-Alternative.
- Die gängigsten plattformübergreifenden Alternativen (kostenfreie und kostenpflichtige) sind Airclap, Instashare, Files Go, Filedrop, Snapdrop, LocalSend und Quick Share (ehemals Nearby Share), das gemeinsam von Google und Samsung entwickelt wurde.
Anleitung: Wie man AirDrop für das File-Sharing ohne WLAN & Mobilfunk nutzt
Schritt 1 „Vorbereitung“: AirDrop aktivieren und richtig einstellen
- Beide Apple-Devices müssen sich innerhalb der WLAN- und Bluetooth-Reichweite befinden. Das sind maximal 9 m Entfernung.
- Beide Geräte müssen sowohl WLAN wie auch Bluetooth aktiviert haben.
- Auf keinem der beiden Geräte darf ein persönlicher Hotspot aktiviert sein. Dieser muss vor einer AirDrop-Übertragung deaktiviert werden.
- Das Empfängergerät muss für das sendende Gerät sichtbar sein. Dafür muss in den → Einstellungen des Empfängers unter → Allgemein und → AirDrop entweder die Option → Für jeden (bzw. → 10 Minuten für alle) aktiviert sein, oder die Option → Nur für Kontakte ausgewählt werden. Ist Letzteres der Fall, dann muss der Sender beim Empfänger zudem als Kontakt angelegt sein und mindestens dessen E-Mail-Adresse oder Mobilfunknummer enthalten.
- Noch schneller können Sie als Empfänger Airdrop aktivieren, wenn Sie auf einem Mac oder MacBook im Finder auf → AirDrop klicken und dann die entsprechende Option auswählen (→ für alle oder → nur für Kontakte). Auf einem iPad oder iPhone geht der schnellste Weg über das Kontrollzentrum. Einfach vom oberen oder unteren Bildschirmrand zur Mitte wischen, auf das → AirDrop-Symbol tippen und eine der oben genannten Optionen auswählen.
Tipp: Die „mobile Datenübertragung“ in den AirDrop-Einstellungen deaktivieren |
Wenn man nach dem Beginn einer AirDrop-Datenübertragung mit einem der beiden Geräte die Reichweite von Bluetooth oder WLAN verlässt, wird die Datenübertragung automatisch über das Internet fortgesetzt. Dadurch können Mobilfunkgebühren und im Ausland Roaming-Gebühren anfallen. Um den automatischen Wechsel von AirDrop in das Mobilfunknetz zu verhindern (z. B. im Urlaub oder auf Geschäftsreisen), empfiehlt es sich, diese Option in den Einstellungen zu deaktivieren.
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Schritt 2 „Airdrop-Funktion verwenden“: Wie man Dateien direkt Ad-hoc versendet und teilt
- Öffnen Sie die App, aus der Sie Bilder, Dokumente oder einen Webseitenlink teilen möchten (also zum Beispiel Fotos, Dateien oder den Safari Browser).
- Tippen Sie dann auf das → Teilen-Symbol (ein Quadrat mit einem Pfeil nach oben) und wählen Sie die Elemente aus, die übertragen werden sollen.
- In dem Teilen-Menü dann auf das → AirDrop-Symbol gehen und das gewünschte Empfängergerät auswählen.
- Der Empfänger erhält daraufhin einen Hinweis auf dessen Gerät eingeblendet, um die AirDrop-Übertragung zu akzeptieren und damit zu starten oder abzulehnen.
- Nach erfolgreicher Datenübertragung erhält die sendende Person eine Bestätigungsmeldung auf ihrem Gerät.
Schritt 3 „AirDop annehmen“: Dateien und Bilder empfangen und den Speicherort finden
- Auf dem Zielgerät muss ebenfalls Bluetooth und WLAN aktiviert sein und beide Geräte müssen sich in maximal neun Metern Entfernung befinden.
- Aktivieren Sie auf dem Empfängergerät die AirDrop-Empfangsfunktion (siehe oben Schritt 1 „Vorbereitung“).
- Sobald die sendende Person eine AirDrop-Übertragung initiiert, erhalten Sie auf Ihrem Zielgerät eine Benachrichtigung angezeigt, dass Ihnen jemand etwas per AirDrop schicken will. Tippen Sie in dieser Benachrichtigung auf → Annehmen.
- Tipp: Wenn Sie sich selbst Dateien auf ein eigenes anderes Apple-Gerät schicken, wird keine extra Benachrichtigung angezeigt. Die AirDrop-Übertragung wird automatisch akzeptiert, sobald auf beiden Geräten dieselbe Apple-ID verwendet wird.
- Nach Abschluss der Datenübertragung wird die Datei auf dem Zielgerät entweder automatisch geöffnet oder in der entsprechenden, für diesen Dateityp zuständigen App gespeichert (siehe nächster Absatz zum Speicherort).
Den Speicherort finden: Wohin speichert AirDrop die Dateien auf dem iPhone, iPad oder Mac? |
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Der AirDrop-Speicherort auf Mac & MacBook: |
Der AirDrop-Speicherort auf iPhone & iPad: |
Was Sie sonst noch über AirDrop wissen sollten: Schnelligkeit, Abstand & Sicherheit
Wie schnell ist die Datenübertragung mit AirDrop noch in welcher Entfernung?
Mit zunehmenden Abstand zwischen dem Sender- und dem Zielgerät nimmt auch die Geschwindigkeit der Datenübertragung ab. Die größtmögliche Entfernung für eine AirDrop-Übertragung beträgt neun Meter. Bei diesem Abstand kommen die Daten allerdings nur noch extrem langsam an.
- Die maximal mögliche Datenrate (Geschwindigkeit der Datenübertragung) für eine AirDrop-Verbindung beträgt 18 Megabyte pro Sekunde (MB/s).
- Bei einer Entfernung von rund einem Meter Abstand beträgt die Datenrate im Schnitt noch solide 12 bis 15 MB/s.
- Bei einem Abstand von zwei Metern sinkt die Übertragungsgeschwindigkeit hingegen bereits auf nur noch 3,7 MB/s.
- Tipp: Für eine möglichst schnelle Datenübertragung sollten die Apple-Geräte also möglichst nahe nebeneinander liegen und nicht mehr als einen Meter Abstand haben.
Wie sicher sind die Inhalte bei einer AirDrop-Übertragung geschützt?
Die Daten werden bei einer AirDrop-Verbindung mittels TLS-Verschlüsselung übertragen. Allerdings haben Sicherheitsforscher der TU Darmstadt bereits 2019 eine bis heute offene Sicherheitslücke entdeckt, mit der die Verschlüsselung teilweise ausgehebelt werden kann, so dass sensible Nutzerdaten ausgelesen werden können. Das Problem liegt demnach in einem Designfehler bei der Generierung des Hashs für die kryptografische Verschlüsselung der Telefonnummern. Apple wurde zwar 2021 erneut darauf hingewiesen und hatte 2022 auch angekündigt, die Lücke mit iOS 16 zu schließen, was jedoch bislang nicht erfolgte.
- Anfang Januar 2024 wurde dann publik, dass die chinesische Justizverwaltung in Peking ein spezielles Tool nutzt, mit dem einzelne Personen (v.a. Aktivisten) über AirDrop identifiziert und an weitere Informationen wie Gerätenamen, Mobilfunknummern und E-Mail-Adressen des Senders und Empfängers gelangt werden kann, sobald sich der Angreifer innerhalb der Reichweite der AirDrop-Übertragung befindet.
- Dass auch der Inhalt der übermittelten Dateien entschlüsselt wurde, ist nicht bekannt. Es empfiehlt sich aber dennoch grundsätzlich, AirDrop nicht für hochsensible Inhalte zu verwenden und die Option für das Empfangen auch nur dann zu aktivieren, wenn man sie tatsächlich benötigt.
Problemlösung & Fehlerbehebung: Wenn AirDrop nicht funktioniert
Wenn das AirDrop-File-Sharing nicht funktioniert oder nur viel zu langsam geht, kann das verschiedene Ursachen haben. Hier die gängigsten Probleme mit dieser Funktion und die jeweiligen Lösungswege in der Übersicht.
Problem: | Lösung: |
Das Zielgerät wird nicht gefunden |
Prüfen Sie, ob auf beiden Geräten WLAN und Bluetooth eingeschaltet ist und sie sich in ausreichender Nähe befinden. Es darf auch kein mobiler Hotspot aktiviert sein. Stellen Sie zudem sicher, dass die empfangende Person unter → Einstellungen → Allgemein → AirDrop entweder die Option → Jeder oder → Nur Kontakte ausgewählt hat. Ist Letzteres der Fall, muss die sendende Person beim Empfänger zudem auch als Kontakt hinterlegt sein. |
AirDrop-Übertragung fehlgeschlagen oder unterbrochen |
Überprüfen Sie, ob auf beiden Geräten genügend Speicherplatz vorhanden ist, dass die WLAN- und Bluetooth-Verbindung stabil ist und dass es keine Störquellen in der Nähe gibt. Stellen Sie zudem sicher, dass beide Geräte während der AirDrop-Übertragung eingeschaltet und entsperrt bleiben und ausreichend mit Strom versorgt werden (Batterieladestand). |
AirDrop-Übertragung geht zu langsam und dauert zu lange |
Reduzieren Sie die Anzahl der gleichzeitig gesendeten Dateien oder verkleinern Sie die Dateigröße der Fotos und Dokumente. Schließen Sie während der AirDrop-Übertragung auf beiden Geräten alle unnötigen Apps und Programme, die Bandbreite oder Ressourcen verbrauchen. Platzieren Sie beide Geräte näher beieinander, um die WLAN- und Bluetooth-Übertragung zu verbessern. |
AirDrop-Übertragung startet nicht |
Die empfangende Person muss der Datenübertragung via AirDrop manuell zustimmen und dafür in der Benachrichtigung auf → Annehmen tippen. Wenn sie dies übersieht und nicht ihre Zustimmung gibt, wird die Übertragungsanfrage nach kurzer Zeit automatisch abgebrochen. |
Tipp: „Die Top 7 versteckten iPad Funktionen“ in unserem Video-Tutorial!
AirDrop ist nicht das einzige geniale Feature für Apple-Geräte. Es gibt viele weitere, extrem praktische Funktionen für iPads und iPhones, die allerdings nur den Wenigsten bekannt sind. Zum Beispiel die Split-Screen-Funktion für das Multitasking mit mehreren Apps gleichzeitig, das Anzeigen lassen aller verfügbaren Shortcuts einer App oder auch die neuen Widget-Fenster, um aktuelle Informationen individuell auf einen Blick zu erhalten. Die Top 7 der besten versteckten Funktionen auf dem iPad zeigen wir Ihnen in unserer nachfolgenden Video-Anleitung unten!
- Unsere Übersicht zu „iPhone“ und „iPad“: Viele praktische Anleitungen für die berufliche Nutzung eines iOS-Device.
- Kostenloses eBook „Microsoft Teams“: Die Top 10 Funktionen für die Arbeit mit Microsoft Teams (als gratis Download).
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Büro-Kaizen Video-Anleitung: „Die Top 7 versteckten iPad Funktionen“
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(Dauer 07:27 Minuten)
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