Schreibtisch organisieren: 5 bewährte Tipps


Für Büroarbeiter ist der Schreibtisch das Herz ihres Schaffens. Doch das scheint bei dem einen oder anderen fast vor dem Kollaps zu stehen: Bunte Klebezettel mit hastig hingeworfenen Notizen, Visitenkarten von Kunden und eine Kollektion von defekten Stiften, klebrige Bonbons und kalter Kaffee teilen sich den Platz rund um Monitor, Tastatur und Maus. Die Ablageschalen bilden einen beachtlichen Stapel, genauso wie die Ordner. Wird eine Telefonnummer benötigt, bricht Hektik aus. Das muss alles nicht sein. Heute zeige ich Ihnen, mit welchen einfachen Tipps Sie dauerhaft Ihren Schreibtisch organisieren. Sie werden staunen, wie viel Zeit und Kraft Sie fürs Wesentliche gewinnen.

Tipp 1: Schreibtisch organisieren beginnt mit Entsorgen

„Die Basis jeder guten Ordnung ist ein großer Papierkorb“, wusste schon Kurz Tucholsky. Das stimmt noch heute. Stellen Sie einen geräumigen Karton bereit; er fasst mehr als ein Papierkorb. Außerdem können Sie aussortierte Blätter glatt hineinlegen; das ist von Nutzen, falls Sie etwas versehentlich entsorgen.

Zettel mit Terminen und Telefonnummern verwenden Sie später, deshalb kommen sie auf einen extra Stapel. Defekte Bürowerkzeuge entsorgen Sie. Was doppelt vorhanden ist, erfreut möglicherweise einen Kollegen.

Sie sind sich bei manchen Unterlagen nicht sicher, ob sie schon reif fürs Entsorgen sind? Dann praktizieren Sie Wegwerfen auf Probe.
Zum Schreibtisch organisieren gehören auch die Schubfächer. Gehen Sie hier genauso vor wie bei der Schreibtischplatte.

Studie mit der AKAD Hochschule

Tipp 2: Als Leertischler den Schreibtisch organisieren

Die Schreibtischplatte braucht nicht viel aufzunehmen: Monitor, Tastatur und Maus für den Computer und die Posteingangsschale für die tägliche Post benötigen Sie für die Arbeit. Denken Sie auch an einen persönlichen Gegenstand, wie zum Beispiel ein Familienfoto oder eine motivierende Postkarte.

Kommt Ihnen die neue Art, wie Sie Ihren Schreibtisch organisieren, ein wenig spärlich vor? Geben Sie sich einige Tage Zeit und schauen Sie sich auf meine Video an, warum Leertischler effizienter arbeiten als Volltischler. Fühlen Sie, wie auch Ihr Geist aufatmet.

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Halten Sie Ihren Schreibtisch sauber und aufgeräumt.

Nun fragen Sie sich vielleicht: Wohin mit all den anderen Dingen? Dazu komme ich jetzt.

Tipp 3: Mit dem Foliensichtbuch den Schreibtisch organisieren

Eine unschätzbare Hilfe beim Schreibtisch organisieren ist das Sichtbuch. Es ist eine Mappe mit fest eingefügten Klarsichthüllen. Sie ist ab jetzt Ihr Gedächtnis: Adressen, Telefonnummern und die Namen Ihrer Ansprechpartner finden hier ihren Platz. Auch die Kunden- und Mitgliedsdaten Ihres Unternehmens haben Sie im Foliensichtbuch stets griffbereit.

Nachdem Sie alle wichtigen Notizen von Ihren Notizzetteln in Ihr Foliensichtbuch übertragen haben, können Sie die Zettel getrost entsorgen.

Extra-Tipp: Legen Sie in die erste Folie ein Inhaltsverzeichnis, so finden Sie die benötigten Informationen auf einen Blick.

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Das Sichtbuch – verlieren Sie nie wieder den Überblick.

Tipp 4: Mit aufgeräumten Schubladen den Schreibtisch organisieren

Schubladen scheinen manchmal ein Eigenleben zu entwickeln. Eben noch waren die Bürowerkzeuge und Arbeitsmaterialien sauber geordnet – und im nächsten Moment rutscht alles durcheinander. Wie wäre es, wenn Sie stets mit einem Griff in Ihre Schubladen den Locher, die Heftmaschine, den roten Stift und den Block mit den Haftnotizen zur Hand haben? Das ist gar nicht schwer zu erreichen:

  • Kleiden Sie die Schublade mit Schaumstoff aus. Die Unterlage ist nun nicht mehr glatt und die Büroutensilien bleiben dort, wo Sie sie ablegen.
  • Arbeiten Sie mit Trennwänden. Wenn Sie mit Trennstreifen praktische Abteile schaffen, in denen größere und kleine Büromaterialien voneinander getrennt liegen, bleibt die Ordnung dauerhaft erhalten.
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Schreibtisch organisieren – fangen Sie bei Ihrer Schublade an.

Tipp 5: Mit der Posteingangsschale den Schreibtisch organisieren

Ich bin ein Verfechter der Posteingangsschale. Sie hat sich in der Praxis bewährt, indem sie hilft, Zeit zu sparen und Stress zu reduzieren. Sie ist eine ideale Hilfe beim Schreibtisch organisieren, denn die Eingangspost – egal, ob aus dem Haus oder von außerhalb – sammelt sich an einem Ort.

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Die Posteingangsschale: Der gelungene Einstieg für das Ordnungssystem Schreibtisch.

Wollen auch Sie es einmal probieren? Hier zeige ich Ihnen, wie es geht:

1. Schnittstelle:
Nutzen Sie die Posteingangsschale konsequent für alles, was im Laufe des Tages den Weg zu Ihnen findet: Post von Kunden, den neuen Material-Katalog und das Rundschreiben aus Ihrem Unternehmen. Damit die Kollegen – und auch Sie – sofort sehen, wo die Post ihren Platz hat, empfehle ich eine Kennzeichnung. Hier meine Praxis-Vorschlag:

Schreibtisch organisieren bringt klare Struktur
Spart Zeit und dient der Übersicht: Den Schreibtisch organisieren mit einer Posteingangsschale.

Wenn Sie nun Lust bekommen haben, eine Posteingangsschale einzurichten, laden Sie sich im Downloadcenter kostenlos eine Vorlage für das Posteingangsschild herunter.

2. Nutzen:
So nutzen Sie die Posteingangsschale: Bearbeiten Sie die Post zu bestimmten Zeiten; zum Beispiel kurz vor der Mittagspause und kurz vor Feierabend. Setzen Sie dabei Prioritäten:

  • Alles Unwichtige kommt sofort in den Papierkorb.
  • Wenn Sie nicht zuständig sind, leiten Sie die Post weiter.
  • Was in die Ablage kommt, legen Sie sofort ab.
  • Was sich innerhalb von fünf Minuten erledigen lässt, wird gleich erledigt.
  • Alle anderen Poststücke erhalten einen Termin und gehen in die Wiedervorlage.

Schreibtisch organisieren – eine Übersicht

1. Entsorgen
  • Entrümpeln Sie Ihren Schreibtisch von Allem was Sie nicht mehr brauchen.
2. Leertischler
  • Räumen Sie fast alles von Ihrer Schreibtischplatte, außer dem Monitor, der Tastatur, der Maus, die Posteingangsschale und eventuell ein Bild von Ihren Liebsten oder eine motivierende Karte.
3. Foliensichtbuch
  • Legen Sie sich ein Foliensichtbuch an.
4. Aufgeräumte Schublade
  • Räumen Sie Ihre Schubladen mit Hilfe von Trennwänden auf.
5. Posteingangsschale
  • Nutzen Sie konsequent Ihre Posteingangsschale und sie sparen sich viel Zeit und Stress.


14 Kommentare
  • Gute Tipps! Immer mehr Unternehmen ziehen auch eine No-Paper-Policy in Betracht. Notizen und nehezu jeder Papierkram kann eingescannt werden und digital abgelegt werden. Notizzettel gehören ebenfalls der Vergangenheit an. Somit hat man nicht nur mehr Ordnung, sondern auch deutlich mehr Sicherheit. In den meisten Büros herrscht schließtlich eine sehr gute Verschlüsselung der einzelnen Computer.

  • Ich mag die Tipps, sie helfen mir und meinen Kolleginnen. Wir kommen jetzt viel besser klar, denn alles ist ordentlich.

  • Also, man kann ja aus allem eine „Wissenschaft“ machen. Andererseits stimmt es schon, dass ohne System das Chaos sich ausbreitet. Egal, wie man es zu verhindern versucht. Allerdings sollte jeder sein eigenes Ordnungssystem haben, finde ich. Manch einer läuft im Chaos erst zur Hochform auf.

    • Lieber Herr Frey,

      von Albert Einstein stammt der Spruch „Das Genie beherrscht das Chaos“. Der Spruch stimmt, da bin ich ganz bei Ihnen. Trotzdem glaube ich, dass der Spruch eine kleine Einschränkung benötigt. Ich sage „Das Genie beherrscht sein Chaos“. Wenn Sie Einzelkämpfer sind, ist das alles kein Problem. Schwierig wird das Ganze, wenn Sie im Team mit Kollegen zusammenarbeiten. Mindestens diejenige Person, in Ihrem Umfeld, die Sie vertreten müssen, sollte „Ihr“ System kennen.

      Zum Thema kreatives Chaos bin ich ganz der Meinung eines bekannten Trainers, der die Mär vom kreativen Chaos als eine Lebenslüge identifiziert hat. Wenn Sie sich die ganzen Kreativitätstechniken anschauen, dann sind diese alle hochgradig strukturiert. Ordnung ermöglicht Kreativität und verhindert sie aus meiner Sicht nicht.

      Herzlicher Gruß
      Jürgen Kurz

  • Beim Entsorgen bin ich immer wieder hängengeblieben, weil ich bei manchen Sachen einfach nicht wusste, ob ich sie schon wegwerfen kann. Dank „Wegwerfen auf Probe“ habe ich endlich Ordnung schaffen können – und behalte sie bei. Das ist schon ein Unterschied…

  • Das Foliensichtbuch ist keine wirkliche Neuheit, aber immer wieder ein guter Tipp. Denn Zettel mit Adressen machens auf Dauer nicht.

  • Ich hätte ja nicht gedacht, dass das mit der einen Posteingangsschale funktioniert. Doch inzwischen habe ich meine Skepsis überwunden, denn sie hat sich wirklich bewährt. Immer gleich entscheiden, was mit der Post passiert, das spart wirklich Zeit und Nerven.

  • Das Sichtbuch ist ein guter Helfer, das habe ich inzwischen auch gemerkt. Allerdings muss man es auch aktuell halten, sonst geht es bald wieder los mit der Zettelwirtschaft.

    • Liebe Frau Wagner,

      herzlichen Dank für Ihren Beitrag. Ein ganz wichtiger Punkt, den Sie dort ansprechen. Jedes System funktioniert nur dann, wenn man sich daran hält. Meine Bitte: Wenn Sie neue Informationen bekommen, die ins Sichtbuch gehören, bitte gleich einsortieren, sonst werden sie hinterher Stress und Suchzeiten haben. Es gilt der Spruch: Keiner hat die Zeit zum Aufräumen, aber jeder hat die Zeit zum Suchen. :-)

      Herzliche Grüße aus Giengen
      Jürgen Kurz

  • Also, ich würde jetzt nicht soweit gehen, die Schubfächer zu beschriften. Aber mit Schaumstoff auskleiden, das ist eine gute Idee. Genauso das Unterteilen in einzelne Fächer. Das geht auch mit einem Besteckschubladen-Einsatz ganz gut.

  • Wer einmal den Unterschied zwischen einem aufgeräumten und einem Chaos-Schreibtisch erlebt hat, will nur noch ersteren haben! Allein schon der Anblick einer freien Arbeitsfläche: Total entspannend. Und dann noch zu wissen, dass die Schubfächer auch ordentlich sind, das ist schon ein richtig gutes Gefühl. Der Stresslevel sinkt enorm, wenn alles an seinem Platz ist – und bleibt.

  • Also, ich mag mein Chaos auf dem Schreibtisch, da kann ich kreativ sein. Da ich im Homeoffice arbeite, störts auch keinen.

  • Guter Tipp, die Post zu bestimmten Zeiten zu erledigen und nach System zu bearbeiten. Wir machen das schon lange so und ich kann es nur empfehlen. Allerdings braucht man dann auch eine vernünftige Wiedervorlage. Übrigens funktioniert das auch mit den E-Mails. Ich glaub, dazu steht hier auf der Seite auch etwas.

    • Liebe Frau Gerber,
      es freut mich, wenn Sie gute Erfahrungen mit festen Zeitblöcken gemacht haben.

      Eine funktionierende Wiedervorlage, die unterscheidet in eigene temporäre Projekte, eigene dauerhafte Projekte und Teamprojekte ist unabdingbar für effizientes Arbeiten.

      Auf der Website finden Sie hierzu ganz viele nützliche Beiträge und Downloads. Ich drücke die Daumen.
      Herzliche Grüße Jürgen Kurz

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