Agilität – sind tägliche Meetings die Lösung?
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Ich denke positiv und Demut ist mir sehr wichtig. Deshalb möchte ich nachfolgend auch niemand kritisieren, sondern lediglich Denkprozesse in Gang bringen.
Ich bin ein großer Freund von langfristigen Zielen und Jahreszielen. Selbstverständlich müssen diese heruntergebrochen werden und regelmäßig sollte es Reviews geben.
Ich werde in letzter Zeit oft mit der Frage konfrontiert, ob es denn agil genug wäre, wenn man zum Beispiel nur monatlich seine Ziele anschaut und Maßnahmen reflektiert. Zahlreiche Firmen machen bereits tägliche „Stand-up-Meetings“ und konfrontieren ihre Mitarbeiter jeden Tag mit den Fragen „Was hast du gestern gemacht?“, „Was machst du heute?“. Wenn die Firma eine gute Kultur und Struktur hat, dann sind diese Fragen nicht täglich notwendig.
Meine Mitarbeiter haben Jahresziele. Mitarbeiter überprüfen selbst ihre Ziele mindestens monatlich, und ich rede In regelmäßigen Abständen mit jedem meiner Mitarbeiter über seine Ziele.
Die tägliche Frage, was gestern lief und was heute laufen soll, würden viele – auch ich – tendenziell als Kontrolle empfinden. Fragen Sie sich mal, wie es Ihnen gehen würde, wenn Sie das jemand jeden Tag fragt.
Außerdem sind meine Mitarbeiter so gut ausgebildet, dass sie in der Lage sind, ihre Tätigkeiten selbstständig zu erledigen. Völlig klar und losgelöst davon gilt, dass sie sich natürlich jederzeit melden können, wenn es Fragen gibt. Sie müssen sich sogar melden, wenn sie glauben, dass sie Ihre Ziele nicht mehr erreichen können.
Wenn Sie eine Kultur haben, dass Sie wirklich jeden Tag die Mitarbeiter kontrollieren müssen, dann sollten Sie sich die Frage stellen, ob Sie die richtigen Mitarbeiter haben oder viel eher, ob Sie den Mitarbeitern genügend zutrauen und/oder die Mitarbeiter ausreichend geschult sind.
Ich bin ein Freund von Meetings und Absprachen, glaube aber, dass wenn man das täglich macht, es eher wie Kontrolle wirkt und Ablehnung erzeugt. Mit unserem Consulting-Team treffen wir uns beispielsweise alle 3-4 Wochen. Jeder kann reihum Fragen in die große Runde stellen und vor allem alle wieder informieren. Wir sind ein überschaubares Team und arbeiten in Großraumbüros. Einer der Vorteile der Großraumbüros ist: Man bekommt vieles mit. 3-4 Wochen hat sich auch deshalb bei uns als ausreichender Zyklus ergeben. Mit meinem Geschäftsführerkollegen Marcel Miller treffe ich mich wöchentlich. Maximal eine Stunde, in aller Regel dauern die Meetings 30 Minuten. Wenn es nicht mehr Themen gibt, sind wir beide froh über die extra gewonnene Zeit 😊
Bitte nicht falsch verstehen. Es gibt Branchen, in denen Projektteams in kürzeren Zeitabständen Meetings durchführen müssen um ihre Aktivitäten abzusprechen. Und auch bei Ihnen gibt es Projekte, bei denen eine kurzfristige Absprache notwendig ist. Sollte man das aber immer tun?
Meine Empfehlung:
Fragen Sie Ihre Mitarbeiter, wie die Ihre Meetingfrequenz empfinden und bauen Sie das Prinzip der Eigenverantwortung Ihrer Mitarbeiter durch klare Ziele aus.