Badische Zeitung – Gemeinsam zum Erfolg

Hier geht's zur PDF-Datei.

Weiterbildung und Aktionen: Endingens Gewerbetreibende wollen noch enger zusammenarbeiten


ENDINGEN. Mit der Gewerbeschau „Endingen zeigt Flagge“ präsentieren sich Industrie, Handel, Handwerk und Dienstleistung in Endingen vor zwei Jahren in neuer Form. 2015 steht die große Gemeinschaftsaktion wieder an. Das Netzwerk ist längst engmaschiger geworden. Jüngstes Beispiel dafür: die Akademie – eine neue Veranstaltungsreihe zur Fortbildung für Gewerbetreibende. Deren Organisator Wolfgang Koch hat noch einiges vor.


Die Fortbildung´
„Für immer aufgeräumt“ – das versprach der Titel des eintägigen Seminars der „Endingen zeigt Flagge“-Akademie vor wenigen Tagen in Endingen. Jürgen Kurz, Buchautor und Berater in Sachen Effizienz im Büro, brachte rund 35 Teilnehmern aus unterschiedlichsten Branchen das Prinzip Kaizen näher – eine japanische Philosophie und Methode zur Arbeitsorganisation, die auf stetige Verbesserung und Optimierung der Abläufe setzt. 20 Prozent mehr Effizienz versprach die Einladung zu dem Seminar in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Nördlicher Kaiserstuhl. „20 Prozent sind immer drin, eher mehr“, sagt Wolfang Koch aus eigener Erfahrung. Der Buchhändler hat das Seminar bereits früher besucht, ließ jetzt mehrere Mitarbeiter schulen und hat inzwischen sogar eine Kaizen-Beauftragte im eigenen Betrieb. „Es funktioniert auch in kleinen Firmen“, schildert er seine Erfahrungen. Einfach mal die Betriebsbrille abzulegen, den Blick von außen zu wagen und alles Gewohnte und alle innerbetrieblichen Prozesse zu hinterfragen, sein spannend und motivierend zugleich. Die Rückmeldungen der Seminarteilnehmer – vom Einzelhändler über den Verwaltungsmitarbeiter bis hin zu Chefs von Handwerksbetrieben und Selbstständigen war alles vertreten – seien durchweg positiv ausgefallen, berichtet Koch.

Das Netzwerk stärken
Das jeweilige Thema der Veranstaltung, ob Vortrag oder Seminar, ist für Koch aber nur ein Aspekt der von ihm initiierten Akademie. Ebenso wichtig ist ihm der Ausbau des Netzwerks, das im Zuge der Neuausrichtung der Gewerbeschau entstand. Gemeinsam zu lernen, sich persönlich und die Arbeit der anderen besser kennenzulernen – all das bringe Endingen gemeinsam weiter voran, ist der Akademie-Organisator überzeugt. Und die Seminarräume bei der Softwarefirma BEO seien ein Glücksfall. Er freut sich, dass das Angebot im Kollegenkreis so gut aufgenommen wurde. Koch: „Einfach mal einen Tag Lebenszeit zu investieren – für sich selber, für den Betrieb oder Arbeitgeber, fürs Netzwerk – das lohnt sich und das macht uns stark.“

Auch wenn es letztlich darum geht, Endingen als Gewerbestandort voranzubringen, soll die Veranstaltungsreihe keineswegs nur auf Teilnehmer aus Endingen beschränkt sein. Schon beim Kaizen-Seminar waren auch Bahlinger Firmen dabei. Zwei bis drei Veranstaltungen plant Koch für die Zukunft pro Jahr, für 2015 laufen bereits diverse Anfragen. Ein Jahr das arbeitsreich zu werden verspricht, steht doch auch die zweite Auflage von „Endingen zeigt Flagge“ an, die im dreijährigen Turnus stattfinden soll – im Wechsel mit dem Herbstmarkt und dem Alemannischen Brotmarkt, der vor wenigen Wochen Premiere feierte.

Ideen und Konzepte
Ob Brotmarkt, Lichternacht oder Büchermarkt – mit ihren Aktionen hat Gewerbe- und Handelsvereinigung Endingen in den letzten zehn Jahren für Aufsehen gesorgt und echte Highlights etabliert – für Händler wie Kunden gleichermaßen.
„Endingen hat bewiesen, dass man etwas bewegen kann, wenn man Gas gibt“, resümiert Koch. Hintern vielen Aktionen und Veranstaltungen stecken seine Ideen – er hat die Konzepte maßgeblich mitentwickelt. Doch letztlich funktioniere es nur gemeinsam, betont er- Alle müssen mitziehen – und tun es. Der Erfolg motiviert.

Perspektiven aufzeigen
Den Büchermarkt kreierte Wolfang Koch zum 150. Jubiläum seiner Buchhandlung, 2015 findet er zum zehnten Mal statt und hat sich längst zu einer festen Größe in der Branche im südwestdeutschen Raum entwickelt. Koch entdeckte bei der Organisation,
„dass mir das Netzwerken liegt“, wie er sagt. Der gemeinsame Erfolg, Endingen als serviceorientierte Einkaufsstadt auch über die Region hinaus bekannt zu machen, machte bei ihm Lust auf mehr. Seit gut zehn Jahren beschäftigt sich Koch nach eigenen Aussagen mit dem Thema City-Management. Er organisierte den eigenen Betreib neu, schuf sich Freiräume und ist inzwischen auch als Berater für Einzelhandelsbetriebe andernorts tätig. Sein erklärtes Ziel dabei: Beweisen, dass es trotz der düsteren Prognosen für den innerstädtischen Handel sehr wohl auch Perspektiven im Wettbewerb mit dem Internethandel gibt. Seine Beratungsfirma heißt „Umtreiber“. Zwei Unterzentren haben laut Koch bereits Interesse an neuen, passenden Ideen für ihre Innenstädte.

Auch in Endigen geht die Entwicklung weiter. Die nächste Herausforderung steht bereits vor der Tür: die Neuauflage von „Endingen zeigt Flagge“.