erfolgreich – Wie man als Planungsfanatiker dafür sorgt, dass weder Familie noch Beruf zu kurz kommen
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Jürgen Kurz, Unternehmer und Geschäftsführer zugleich ist in Deutschland der Experte für Effizienz im Büro (n-tv). Wenn man bei der Firma tempus in Giengen durch die Büros geht, findet man freie Schreibtische, sichtbare Ziele, aktuelle Informationen und Ordnung überall. Kein Regal, das nicht beschriftet ist. Kein Mitarbeiter, der seine Ziele nicht kennt. Kein Schreibtisch, auf dem sich Stapel türmen. Es ist beeindruckend. Komplizierte Prozesse und ein schlechter Überblick sind echte Erfolgs- und Motivationsbremsen. Jürgen Kurz zeigt wie´s geht – und vor allem: wie sie dadurch wieder Zeit für die wirklichen Dinge haben! Doch wie ist das bei so viel Effizienz im Umfeld eigentlich bei ihm persönlich? Wir haben ihn gefragt.
Herr Kurz, was heißt es für Sie erfolgreich zu sein?
Ich liebe es, Ziele zu setzten und die persönlichen Ziele dann selbst und insbesondere gemeinsame Ziele mit meinem Team zu erreichen. Und dann habe ich eine tolle Familie. Erfolg ist für mich auch Zeit mit meinen Lieben zu verbringen. Vor einigen Jahren habe ich ein Buch gelesen, bei dem es um die Frage ging, wie ich in Zukunft leben will. Ich habe intensiv mit meiner Frau darüber gesprochen und je mehr wir geredet haben, desto klarer wurde, dass ich genauso leben möchte, wie ich heute lebe. Lediglich meine Projektarbeit wurde intensiviert und in mein Apartment in Kroatien verlagert. Von dort aus arbeite ich heute regelmäßig eine Woche pro Monat.
Was war ein entscheidendes Learning für Sie auf dem Weg zu dem Erfolg, den Sie heute haben?
Eines meiner Lieblingszitate lautet: Jeder ist seines Glückes Schmid und jeder ist für seinen Erfolg selbst verantwortlich. Das habe ich von meinen Eltern vorgelebt bekommen. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.
Worin sehen Sie die größten Fehler, die Menschen auf ihrem eigenen Erfolgsweg machen?
Ich habe den Eindruck, dass manche Menschen sich einfach treiben lassen, ohne Ziel. Sie leben einfach ihr Leben, ohne zu sehr über die Zukunft nachzudenken. Mein Ding ist das nicht. Ich bin sicher, dass viele aber genau diese Art zu leben als Erfolgsweg sehen würden. Dem kann ich schon zustimmen, auch wenn es nicht meine Sichtweise ist. Wenn man dann die Ziele klar hat, dann gilt ein weiteres Zitat von Erich Kästner, das ich sehr schätze: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.”
Wie gelingt es Ihnen, Hindernisse und Herausforderungen erfolgreich zu meistern?
Ich bin ein totaler Planungsfanatiker. Ich plane alles und liebe das. Jede Woche habe ich feste Zeiten um meine Jahresplanung anzuschauen. Zwischen den Weihnachtsfeiertagen schließe ich mich tagelang in meinen Keller und plane ganz extensiv (schon ein bisschen komisch:-).
Erfolgreich im Beruf und glücklich im Privatleben: Wie gelingt es Ihnen, Ihre Lebensbereiche unter einen Hut zu bringen?
Ich achte bei meiner Wochenplanung akribisch darauf, dass kein Bereich zu kurz kommt. Außerdem habe ich Planungen für jeden Bereich. Jede Woche stelle ich mir im Planungsprozess unter anderem für jeden der Bereiche die Frage: „What ist the one thing, you can do this week, such that by doing it, everything else would be easier or unnecessary.“ Übersetzt heißt das, für jeden Bereich: „Was kann ich in diesem Bereich in dieser Woche tun, um einen entscheidenden Schritt voranzukommen.” Diese Frage hilft mir enorm.
Der Vordenker und Bestseller-Autor zeigt in seinem ganz aktuellen Buch „So geht Büro heute” auf , wie Unternehmen die Chancen der Digitalisierung nutzen und so ihre Verwaltung optimieren können.
Das Interview führte Debora Karsch