„Woop, there it is!“ Wie Sie Ziele und Wünsche mit der WOOP-Methode schneller und einfacher erreichen können


Wenn Sie einen Wunsch oder ein Ziel erreichen wollen, dann sollten Sie dafür einmal die WOOP-Methode ausprobieren. Denn mit dieser schnellen und einfachen Technik lassen sich Ziele leichter realisieren. Skeptisch? Dann lassen Sie sich von den Fakten überzeugen. Denn die WOOP-Technik wurde von zwei renommierten Psychologie-Professoren entwickelt und ist ein simples, aber dennoch wirkungsvolles Diagnose- und Motivationstool.

(Lesedauer ca. 7 Minuten)

1. Warum „Woopen“? Was bringt die WOOP-Technik?

„Menschen mit Zielen haben Erfolg, weil sie wissen, wohin sie gehen – wer nicht weiß, wohin er/sie geht, landet wahrscheinlich auch ganz wo anders.“ Diese allgemeinen Plattitüden legen den Finger in die Wunde. Denn nur wer die eigenen Ziele kennt, kann dann auch sein eigenes Leben oder die Karriere aktiv selbst danach gestalten. Und genau das, Zielfindung und Zielerreichung, soll mit der WOOP-Strategie deutlich einfacher, effizienter und auch wirksamer gehen. Also, wie funktioniert denn nun der WOOP-Ansatz konkret?

Die Abkürzung der WOOP-Methode
Wofür steht die Abkürzung der WOOP-Methode? Wish, Outcome, Obstacle und Plan.

2. Die WOOP-Methode: Jedes Ziel in vier Schritten erreichen

Die WOOP-Strategie wurde von den Psychologen Gabriele Oettingen und Peter Gollwitzer entwickelt. Es ist gleichzeitig ein Diagnose- wie auch Motivationstool. In nur 5-10 Minuten schaffen Sie damit die Grundlagen, um kurzfristige wie auch langfristige Wünsche und Ziele deutlich wirksamer erreichen zu können, so die Erfinderin Gabriele Oettingen (Psychologieprofessorin an den Universitäten Hamburg und New York sowie geborene Prinzessin aus dem schwäbisch-fränkischen Fürstenhaus derer zu Oettingen-Oettingen und Oettingen-Spielberg).

Der Begriff „WOOP“ ist dabei ein Akronym, das sich aus den Anfangsbuchstaben der vier notwendigen Schritte ableitet: Wish (= Wunsch), Outcome (= Ergebnis), Obstacle (= Hindernis) und Plan (= Wenn-Dann-Planung). In der psychologischen Fachliteratur wird der Ansatz etwas umständlich als „Mentales Kontrastieren mit Implementierungs-Intentionen“ bezeichnet (englisch: „Mental Contrasting with Implementation Intentions“; MCII). WOOPen hört sich da schon etwas eleganter an. Und das Ganze funktioniert folgendermaßen.

Anleitung: Die 4 Schritte der WOOP-Zielerreichung

  1. Wish (Wunsch): Welches Ziel möchten Sie erreichen? Gehen Sie in sich und bestimmen Sie einen Wunsch oder ein Ziel, das Sie reizt und das Sie gerne angehen würden. Das kann ein kleiner Schritt sein oder auch ein größeres Vorhaben. Hauptsache, Sie wollen das auch wirklich erreichen und verwirklichen – und dass das Ziel ist auch tatsächlich realisierbar und für Sie machbar ist. Formulieren Sie das Ziel und schreiben Sie es auf.
  2. Outcome (Ergebnis): Wie wäre es und was für Folgen hätte es, wenn Sie das Ziel erreichen? Machen Sie sich nun als nächstes zunächst Gedanken darüber, was für Folgen das Erreichen dieses Zieles haben würde. Für Sie und Ihr eigenes Leben wie auch für Ihre Umgebung (Kollegen, Familie, Freunde). Malen Sie sich das bildlich aus und spüren Sie diesen Gedanken dabei auch unbedingt emotional nach. Wie fühlt es sich wohl an, wenn Ihr Wunsch in Erfüllung geht? Wichtig: Gefühle sind ein wichtiger Motivationstreiber, die viele nötige und unbewusste Prozesse in unserem Gehirn auslösen (z.B. Ihre aktuelle WOOP-Strategie präsenter und positiv konnotiert abzuspeichern). Notieren Sie sich die verschiedenen Ergebnisse und Folgen, die das Erreichen Ihres Wunsches haben werden – und wenn Sie genügend Zeit haben, basteln Sie sich eine Kollage dazu aus motivierenden Bildern und hängen Sie sich diese präsent auf, z.B. am Kühlschrank.
  3. Obstacles (Hindernisse): Welche mentalen Hürden, Hindernisse und Einstellungen stellen sich Ihrer Zielerreichung in den Weg? Wie gefährden Sie selbst Ihren Erfolg? Welche persönlichen Motive und Eigenschaften müssen Sie dafür ändern oder anpassen? Oder wie Gabriele Oettingen es formuliert: „Stellen Sie sich das bestmögliche Ergebnis vor und kontrastieren Sie dieses dann mit der Realität – dem zentralen Hindernis in Ihnen selbst, das Ihrer Wunscherfüllung im Weg steht.“ Notieren Sie diese inneren Hindernisse. Und auch die Situationen, in denen Ihr Wunsch besonders stark gefährdet ist.
  4. Plan (Planung): Wie können Sie die Hürden und Schwierigkeiten überwinden? Machen Sie eine Wenn-Dann-Planung und schreiben Sie die einzelnen Schritte für die Überwindung der in Schritt 3 identifizierten Hürden auf, nach dem Motto: „Wenn Ereignis oder Situation X eintritt, werde ich Y machen, um das zu meistern!“ Welche Maßnahme wollen Sie also ergreifen, wenn ein bestimmtes Hindernis auftritt? Das kann laut Gollwitzer ein konkretes und das Problem lösende Verhalten sein oder auch ein Gedanke (Mantra oder Bild), der einem in problematischen Situationen Sicherheit, Ruhe, Zuversicht oder Mut gibt (z.B. „Wenn ich in dieser Situation X wütend reagiere, dann atme ich ruhig weiter und bleibe dennoch gelassen“). Überlegen Sie sich zudem, was für Hürden alles angegangen und überwunden werden müssen und womit Sie starten wollen. Legen Sie auch Milestones und Zwischenergebnisse fest, die Sie bewusst feiern wollen, um sich zu belohnen und damit weiter zu motivieren!
Erklärung der WOOP-Methode
Die WOOP-Methode: Wisch (Wunsch), Outcome (Ergebnis), Obstacle (Hindernis) und Plan (Plan).

Nice Facts: Von dem „mentalen Kontrastieren“ (WOO) zur konkreten Realisierung (P)

  • Das „WOO“ der „WOOP“ Technik wird im Fachjargon auch als „mentale Kontrastierung“ bezeichnet.
  • Die WOO-Methode wurde von dem Team um Gabriele Oettingen entwickelt und erstmals im Jahr 2001 vorgestellt.
  • Kernpunkt der mentalen Kontrastierung ist, sich eine positive Zukunft vorzustellen und dann die persönlichen Hindernisse dafür zu identifizieren. So wird deutlich, dass für die Zielerreichung ein eigenes aktives Handeln notwendig ist.
  • Dieser Ansatz wurde für das WOOP-ing dann noch um das „P“ erweitert, der Planungsstrategie „Implementation Intentions“ zur Selbstregulation, die Peter Gollwitzer, Psychologieprofessor an der Universität Konstanz und ebenfalls an der New York University, 1993 entwickelt hatte.
  • Die beiden WOOPianer Gollwitzer und Oettingen haben übrigens 1990 geheiratet.

3. Beispiele für beliebte WOOP-Ziele und Wünsche

  • befördert werden (einen Karrieresprung machen)
  • sich fort- und weiterbilden
  • mehr Geld verdienen
  • weniger Stress haben
  • sich weniger aufregen
  • nicht von Kunden provozieren lassen
  • mehr Sport treiben
  • die Rückenübungen regelmäßig machen
  • abnehmen
  • mehr Zeit für die Familie/Kinder finden
  • Ängste und Phobien überwinden
  • weniger Fleisch essen
  • einen Partner oder Partnerin finden
  • ein Instrument oder eine neue Sprache lernen
  • etc.

Studie mit der AKAD Hochschule

4. Vorteile und Nachteile: Die Kritik an der WOOP-Methode

Es gibt gleich zwei große Kritikpunkte an der Methode. Zum einen, dass die WOOP-Technik bei sehr ambitionierten und komplexen Zielen kaum funktioniert und manchmal sogar kontraproduktive Effekte hat. Denn wer sich zu positive Fantasien für zu hochgesteckte Ziele ausmalt, begnügt sich häufig mit dem Träumen und Fantasieren und kommt gar nicht erst in die Gänge. Gegenüber den Kontrollgruppen ohne WOOP erreichen diese dann – das zeigen Studien anhand des Beispiels des Abnehmens bei Übergewichtigen (mit unerreichbar ambitionierten Zielen) – sogar weniger als die Nicht-WOOPerInnen.

Die zweite große Hauptkritik betrifft die zugrundeliegende positive Psychologie im Allgemeinen. Diese wurde Ende der 1990er Jahre populär und verortet die Möglichkeiten, mehr zu erreichen, im Individuum selbst. Natürlich ist es gut, wenn der oder die Einzelne dazu motiviert wird, mehr aus sich zu machen. Der große Kritikpunkt ist aber die calvinistisch geprägte Moral dahinter, dass jeder sein Schicksal komplett selbst in der eigenen Hand hat. Diese in den angelsächsischen Ländern vorherrschende Philosophie negiert nämlich sämtliche systemische Unterschiede, strukturelle Benachteiligungen und Chancenungleichheiten (wie sie als Extrembeispiel in Slums vorherrschen). Wer Superreich ist, habe das demnach genauso verdient, wie der Superarme sein Schicksal. Letzterer sei also selbst schuld und müsste sich einfach mehr anstrengen. Ein ausgleichender Sozialstaat, wie er in Kontinentaleuropa errungen wurde und üblich ist (oder eine soziale Marktwirtschaft), wird daher in dieser Lesart nicht benötigt. Europäische Soziologen und Philosophen kritisieren zu Recht, dass diese Gleichmacherei von Ungleichheiten einem regellosen Faustkampf zwischen Mike Tyson und einem neugeborenen Säugling gleichkäme – wer da wohl gewinnt?

Vorteile des WOOP-ings:

  • Simpel, leicht und schnell anwendbar (zumindest bis auf die Umsetzung)
  • Mit wissenschaftlichem Hintergrund
  • Fördert die Selbstmotivation und Selbstreflexion
  • Effektiv vor allem bei kleineren und kurzfristigen Zielen
Nachteile der WOOP-Methode:

  • Die Methode hilft vor allem bei der Zielfindung, weniger bei der Umsetzung
  • Die Reihenfolge der 4 Schritte muss eingehalten werden (denn wer zuerst über die Hürden grübelt, demotiviert sich, anstatt sich zu motivieren)
  • Die Methode eignet sich nicht für komplexe und anspruchsvolle Ziele

5. Mehr Infos, kostenlose WOOP-App und TK-Online-Kurs der Techniker Krankenkasse

Die beiden Erfinder der WOOP-Technik, Oettingen und Gollwitzer, haben eine eigene Webseite „WOOP my Life“ ins Leben gerufen. Hier finden Sie nicht nur mehr Informationen und Hintergründe zu dieser Strategie des Zukunftsdenkens für die Zielerreichung, sondern auch eine kostenlose Mobil-WOOP-App für Smartphones und Tablets (Android und iOS), die bei der Umsetzung der Technik im eigenen Leben, der Arbeit oder im Studium unterstützt. Darüber hinaus hat Gabriele Oettingen auch in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse einen dazugehörigen Online-Kurs entwickelt, der interessierte WOOPianer durch die einzelnen Schritte führt.

Zur Webseite „WOOP my Life“

Zur WOOP-App für Android (zum Google Playstore)

Zur WOOP-App für iOS (in Apples App Store)

Zum Online-WOOP-Kurs der TK

6. Extra-Tipps: Ausgewoopt? Dann probieren Sie OKR, Walt Disney oder Kopfstand!

Im Bereich der Motivationspsychologie und des Coachings gibt es mittlerweile viele verschiedene Theorien und Methoden, Ziele besser zu identifizieren und kreativere Ideen zu bekommen. All diese Ansätze haben individuelle Stärken und Schwächen. Eine Auswahl interessanter WOOP-Alternativen haben wir Ihnen hier zusammengestellt.

  • Die Walt-Disney-Methode: Wie Sie mit der Kreativtechnik der Walt-Disney-Methode zu den idealen Ideen kommen – und mit diesem Extra-Tipp sogar noch bessere Lösungen finden!
  • Kopfstand-Methode: Mit der „Kopfstand-Methode“ zu kreativeren Brainstormings: Wie Sie schneller und einfacher zu guten Ideen kommen!
  • OKR-Methode: Die Managementmethode „OKR“ hat Intel, Google & Co geholfen, richtig erfolgreich zu werden. Dabei ist sie äußerst ressourcenarm und leicht umzusetzen.
  • Pomodoro-Technik: Die Pomodoro Technik ist eine einfache, aber wirkungsvolle Methode des Zeitmanagements. Hier die Anwendungs-Tipps und ein Vergleich mit SMART, ALPEN etc.
  • Timeboxing: Wie die Zeitmanagementmethode des Timeboxing funktioniert und wie Sie das effizient mit den Microsoft Office 365-Apps Outlook, Teams und Planner umsetzen.
  • Viele weitere praktische Tipps, Tricks, Checklisten und Druckvorlagen rund um mehr Effizienz im Büro, in Meetings, am Schreibtisch und der digitalen Zusammenarbeit finden Sie in unserem → kostenlosen Büro-Kaizen Download-Center!

Büro-Kaizen Video-Tutorial: Outlook Tutorial für Fortgeschrittene (2021, deutsch)

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(Dauer 09:02 Minuten)

Inhalt dieses Outlook-Video-Tutorials:

  1. Einleitung 00:00 
  2. Aufgabenliste im Posteingang einblenden 00:20 
  3. QuickSteps für Aufgaben 01:07 
  4. Mail an OneNote senden 02:31 
  5. Menüleiste anpassen (inkl. Schnellzugriffsleiste + reduziertes Menüband) 03:19 
  6. Kalender teilen & öffnen 05:09 
  7. Kalender überlagern 06:31 
  8. Besprechungseinladung senden 07:17 


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